Wie trainiert man das Schwimmen bei einem Olympischen Triathlon?

Wie trainiert man das Schwimmen bei einem Olympischen Triathlon?
Bereitest du dich auf einen Triathlon über die olympische Distanz vor, bist aber unsicher worauf du beim Schwimmtraining achten sollst? Oder möchtest du einfach deine Geschwindigkeit erhöhen und lernen schneller zu schwimmen? Dieser Artikel soll dir helfen, das Maximum aus deinem Schwimmtraining zu holen und deine Schwimmzeit bei deinem nächsten olympischen Triathlon zu verbessern.

Trainingsgrundlagen

Beim Schwimmtraining und beim Sport generell macht es Sinn, drei grundlegende Intensitätszonen voneinander zu unterscheiden. Je nach Intensität werden vom Körper andere Stoffwechselwege genutzt, um die notwendige Energie bereitzustellen.

Aerobe Zone (Ausdauer Zone)

In dieser Zone verwendet der Körper hauptsächlich Sauerstoff, um die als Kohlenhydrate, Fett oder Protein gespeicherte Energie in den von der Muskulatur benötigten Treibstoff ATP (Adenosintriphosphat) umzuwandeln. Subjektiv fühlt sich ein Training in der aeroben Zone als leichte bis mittlere Anstrengung an. Die Intensität ist aber nur so hoch, dass man theoretisch mehrere Stunden trainieren könnte ohne dass man sich erschöpft.

Schwellenzone

Steigert man die Trainingsintensität immer weiter, kommt man irgendwann an den Punkt, an dem der vorhandene Sauerstoff nicht mehr ausreicht, um die Muskeln mit genügend Treibstoff zu versorgen. Ist das der Fall, greift der Körper zusätzlich auf den Laktatstoffwechsel zurück. Mit Hilfe dieses Mechanismus kann zusätzliches ATP für die Muskeln produziert werden. Das Problem ist aber, dass neben dem ATP für die Muskeln auch das “Abfallprodukt” Laktat (Milchsäure) entsteht. Fällt zu viel Laktat im Körper an, spüren wir das in Form eines Brennens in den Armen oder Beinen. Man gerät ausser Atem und jede Bewegung wird schwer bis man irgendwann anhalten muss, um sich zu erholen.

Die Schwellenzone ist definiert als Bereich, in dem sich das Laktat langsam beginnt anzusammeln. Die Intensität ist schon recht hoch, aber noch tief genug, so dass man ca. eine Stunde in dieser Zone schwimmen könnte ohne sich zu erschöpfen.

Anaerobe Zone (Sprint Zone)

Erhöht man die Schwimmintensität noch weiter, gelangt man in eine Zone, in der sich das Laktat so schnell ansammelt, dass man bereits nach wenigen Sekunden bis maximal 2 Minuten anhalten muss, um sich zu erholen. Diese Zone heisst anaerobe Zone, weil der grösste Teil der Energie über den Laktatstoffwechsel und nicht über den Weg mit Sauerstoff (anaerob) bereitgestellt wird.

Schwimmtraining anhand von Zonen

Je nach Distanz des Schwimm-Wettkampfes werden die aeroben und anaeroben Wege mit unterschiedlicher Ausprägung genutzt: Während bei einem 50m Sprint fast ausschliesslich in der anaeroben Zone geschwommen wird - man erkennt es daran, dass Schwimmerinnen und Schwimmer mit sehr wenigen Atemzügen und damit praktisch ohne Sauerstoff auskommen, ist bei Schwimmdistanzen von 400m und mehr vor allem der aerobe Stoffwechsel aktiv.

Wie weiss man, in welcher Zone man gerade schwimmt? Für dieses Problem hat sich der so genannte Critical Swim Speed (CSS) etabliert. Diese Zahl berechnet sich aus der Differenz der schnellsten 400m und der schnellsten 200m Schwimm-Zeit und entspricht gerade etwa der Schwellenzone.

Hat man beispielsweise einen CSS von 1:30 min / 100m berechnet und möchte in der Schwellenzone trainieren, so sollte die Schwimmgeschwindigkeit im Bereich von ca. 1:26 - 1:34 min / 100m liegen. Schwimmt man schneller, so trainiert man in der anaeroben Zone (Sprint-Zone). Schwimmt man langsamer, trainiert man in der aeroben Zone (Ausdauer-Zone).

Die Swim Coach App kümmert sich automatisch um die Berechnung des CSS und stellt auch gleich die verschiedenen Trainingszonen bereit.

Polarisiertes Training

Befasst man sich intensiver mit Ausdauertraining, so stösst man immer wieder auf das Konzept des polarisierten Trainings. In der Tat gibt es Studien, die zeigen, dass das polarisierte Training anderen Trainingskonzepten überlegen ist.

Im Gegensatz zum “konventionellen” Training, bei dem man versucht, die meisten Einheiten mit relativ hoher Intensität zu trainieren und somit viel Zeit in der Schwellenzone verbrint, basiert das polarisierte Training auf einem anderen Ansatz: Man versucht die Schwellenzone möglichst zu vermeiden.

Begründet wird das unter anderem damit, dass beim konventionellen Training die moderaten Einheiten zu anstrengend und ermüdend sind und dann die nötige Power fehlt, um bei den harten Einheiten wirklich ans Limit zu gehen. Gerade diese Trainingseinheiten mit maximaler Intensität sind aber sehr wichtig, um der Skelett- und der Herzmuskulatur den notwendigen Trainingsimpuls zu geben.

Beim polarisierten Training trainiert man stattdessen etwa 80 - 90 Prozent der gesamten Trainingszeit mit gemässigter Intensität in der aeroben Zone und die restlichen 10 - 20 Prozent mit sehr hoher Intensität in der anaeroben Zone. Um diese Verteilung zu erreichen, kann man z.B. für jedes dritte Training ein Sprint-Interval Training mit 50 Meter Sprints einplanen. Da das Ein- und Ausschwimmen nicht in der anaeroben Zone geschwommen wird, erreicht man damit gerade etwa eine Verteilung von 80 : 20. Bei den übrigen Trainingseinheiten fokussiert man sich auf die Ausdauer und Technik und schwimmt jeweils in der aeroben Zone.

Schwimmtraining für den Olympischen Triathlon

Wie trainiert man also konkret einen auf einen olympischen Triathlon? Um diese Frage zu beantworten, haben wir dir eine Liste mit verschiedenen Tipps für eine schnellere Schwimmzeit über die 1500m zusammengestellt:

Aerobe Kapazität

Ein olympischer Triathlon spielt sich überwiegend in der aeroben Zone ab, deshalb sollte diese Zone besonders trainiert werden. Um deinen aeroben Stoffwechsel zu trainieren, eignen sich Intervalle von 100 - 400m Länge besonders gut. Schwimm die Intervalle mit einer Geschwindigkeit bei deinem CSS oder leicht darunter (polarisertes Training) und halte die Pausen dazwischen möglichst kurz (wenn möglich unter 20 Sekunden).

Hochintensive Intervalle (HIT)

Um beim Schwimmen schneller zu werden, sollte man 10 - 20 Prozent der gesamten Trainingszeit in der anaeroben Zone trainieren. Hierzu eignen sich vor allem kurze Sprints zwischen 25 und 50m (Intervall-Training). Wichtig ist, dass die Intensität während allen Intervallen sehr hoch ist, damit die Muskulatur maximal stimuliert wird. In den Pausen dazwischen sollte man sich genügend Zeit für die Erholung nehmen, damit sich die Energiespeicher in den Muskeln wieder auffüllen können. Um die Intensität auf hohem Niveau zu halten, sollten diese aber nicht zu lange sein, z.B. 20 - 60 Sekunden Pause nach jedem 50m Sprint.

Wir empfehlen für jede dritte bis vierte Schwimm-Trainingseinheit ein Sprint-Training einzuplanen, wobei man für einen maximalen Trainingseffekt etwa 12 - 20 min in der anaeroben Zone verbringen sollte. Intensive Sprint-Trainings an zwei aufeinanderfolgenden Tagen gilt es zu vermeiden, da sonst der Muskelaufbau behindert wird.

Kraft

Zur Steigerung der Kraft eignen sich Trainingseinheiten mit Paddles hervorragend. Ausserhalb des Schwimmbeckens kann die Rohkraft zusätzlich mit Liegestützen, Klimmzügen und anderen Kraftübungen gesteigert werden. Auch hier sollte man darauf achten, dass man einer Muskelpartie ausreichend Zeit für die Regeneration und den Aufbau lässt.

Langdistanz Schwimmen

Damit sich deine Muskeln auch auf längere Distanzen anpassen können, solltest du ab und zu eine Langdistanz Trainingseinheit einbauen. Bei diesen Trainingseinheiten schwimmst du einige wenige Intervalle im Bereich von 500 - 1000m am Stück (z.B. 3 x 500m oder 2 x 800m). Bei diesen Trainings geht es weniger um eine neue Bestzeit, sondern vor allem darum, die Strecke möglichst ohne Pause durchzuschwimmen und ein Gefühl für die Distanz zu bekommen. Das Tempo darf also ruhig einiges unter deinem CSS liegen. Idealerweise schwimmst du diese Trainings im Freiwasser und mit der gleichen Ausrüstung wie beim Wettkampf.

Technik

Wie bei allen Schwimm-Distanzen ist eine gute Wasserlage und Zugtechnik entscheidend für eine gute Schwimmzeit. Es lohnt sich, bei jedem Training einige technische Übungen einzubauen, um an deiner Schwimmtechnik zu feilen. Unsere Lieblingsübungen sind: Superman Drill, Towfloat Drill und Schwimmen mit einem Arm. Aber auch Schnorchel-Trainings können helfen, um den Fokus ganz gezielt auf perfekte Arm- oder Beinbewegungen zu legen.

Trainierst du mit der Swim Coach App, wird dafür gesorgt, dass deine Schwimmtechnik nicht auf der Strecke bleibt.

Atmung

Es lohnt sich, im Training die bilaterale Atmung (auf beide Seiten) zu trainieren, um einen balancierten Schwimmstil mit guter Wasserlage zu üben. Bei Wettkämpfen hat sich eine Zweier- oder Dreieratmung bewährt.

Da die meisten Triathlon-Wettkämpfe im Freiwasser stattfinden, sollte ausserdem ab und zu der Blick nach vorne zur Orientierung geübt werden, um möglichst direkt zur nächsten Boje zu schwimmen.

Beinschlag

Da ein kräftiger Beinschlag sehr viel Sauerstoff verbraucht, sollte dieser bei längeren Schwimmdistanzen mit Bedacht eingesetzt werden. Gerade bei Wettkämpfen im Neoprenanzug, hat man aufgrund des Auftriebs bereits eine gute Wasserlage und ein intensiver Beinschlag kann zu einem unnötigen Energieverbrauch führen. Energie, die später auf der Rad- und Laufstrecke fehlt.

Beim Schwimmtraining erlebt man ausserdem oft die Situation, dass die Beine schon von den anderen zwei Disziplinen müde sind. Statt mit schweren Beinen und suboptimaler Wasserlage zu trainieren und einen schlechten Schwimmstil anzueignen, kann es helfen, einen Pull Buoy zu Hilfe zu nehmen und den Trainingsfokus auf die Arme zu legen.

Einen Trainingsplan für deinen olympischen Triathlon mit der Swim Coach App erstellen

Die Swim Coach App hilft dir bei der Erstellung eines effektiven Trainingsplans zur Verbesserung deiner Schwimmgeschwindigkeit beim Triathlon über die olympische Distanz. Wenn du in der App einen neuen Trainingsplan erstellst, kannst du zahlreiche Optionen auswählen, um einen auf deine Bedürfnisse abgestimmten Trainingsplan zu erstellen.

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Die Swim Coach App erstellt dir abwechslungsreiche und effektive Schwimmtrainings.

Um Verbesserungen zu sehen, empfehlen wir, mindestens 2 mal pro Woche ins Schwimmbad zum Training zu gehen mit einer totalen Schwimmdistanz von 6 km pro Woche oder mehr, z.B. 2 x 3000 Meter pro Woche. Der Trainingsfokus sollte ein Mix aus Ausdauer, Tempo, Kraft, Langdistanz und Technik sein. Statt Technik kannst du auch eine Allround Session hinzufügen, um noch mehr Abwechslung und neue Inputs in deinem Schwimmtraining zu erhalten. Für jeden Trainingsfokus fügt die Swim Coach App eine entsprechende Trainingseinheit zum Plan hinzu und wechselt diese dann durch den ganzen Trainingsplan durch ab.

Anstatt deinen eigenen Trainingsplan zu erstellen, kannst du auch die Option Wettkampf-Training verwenden. Wähle einfach die Olympischer Triathlon Option aus und die App kümmert sich um den Rest und erstellt dir einen ausgewogenen Trainingsplan für deinen olympischen Triathlon.

Tipps und Tricks zum effektiven Schwimmtraining wie man schneller schwimmt

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